Meine Nierentransplantation - Ein Wetlauf gegen die Zeit

von Jaquline Joas

Was ist eine Nierentransplantation?

Eine Nierentransplantation ist ein medizinischer Eingriff, bei dem eine erkrankte oder nicht mehr funktionsfähige Niere durch eine gesunde Spenderniere ersetzt wird. Dieser Eingriff ist oft notwendig, wenn die Nieren so stark geschädigt sind, dass sie ihre Aufgaben im Körper nicht mehr erfüllen können, wie zum Beispiel bei chronischem Nierenversagen.

Die gesunde Niere stammt entweder von einem lebenden Menschen, häufig einem Verwandten, oder von einer verstorbenen Person, die zu Lebzeiten ihre Organe zur Spende freigegeben hat.

Ziel der Transplantation ist es, dem Patienten wieder ein normales Leben und die Lebensqualität deutlich zu verbessern .

Meine Erfahrung mit der Transplantation

Am 12.12.2012 hatte ich unvorstellbares Glück: Für mich wurde eine passende Spenderniere gefunden.

Zu diesem Zeitpunkt lag bereits ein langer und schwieriger Weg hinter mir. Vier Jahre Dialyse hatte ich überstanden. Anfangs kam ich gut mit der Behandlung zurecht, doch dann kam es plötzlich zu schweren Komplikationen. Mein Dialysekatheter der direkt zum Herz führte und für die Behandlung unverzichtbar war. Hatte sich mit Staphylokokken entzündet.

Zunächst schien alles unter Kontrolle. Dank einer aufmerksamen Krankenschwester. Die den Ernst der Lage sofort erkannte. Sie leitete sofort alle nur notwendigen Maßnahmen ein. Leider war die Entzündung bereits zu weit fortgeschritten und drohte, auf das Herz überzugreifen. Es wurde klar: Es blieb nicht mehr viel Zeit. Eine Dialyse war nicht mehr möglich, durch frühere Thrombosen und meienen schlechten Venen konnte kein neuer Zugang gelegt werden.

Ein Wettlauf gegen die Zeit begann.

Als möglicher Lebenspender kam nur mein leiblicher Vater infrage, da er die gleiche Blutgruppe wie ich hatte. Für einen kurzen Moment keimte Hoffnung auf. Doch da ich keinen Kontakt zu ihm hatte, war eine Spende leider keine Option.

Ich wurde auf die HU-Liste gesetzt (HU = High Urgency). Das ist die höchste Dringlichkeitsstufe auf der Wartliste für Organe. Es bedeutete: Die nächst passende Niere würde mir zugeteilt werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich aus der Klinik entlassen und nach Hause geschickt. Es folgten Stunden voller Hoffnung und Angst: Würde die Niere rechtzeitig kommen?

Und tatsächlich, keine 36 Stunden später 3 Uhr nachts, klingelte mein Telefon. Meinem damaliger Arzt war am Apparat. Er sagte: ,,eine Spenderniere wurde gefunden. Sie wird gerade in Hamburg entnommen. Bitte seien Sie um 8 Uhr in der Klinik in Heidelberg."

Ich fragte ihn noch: ,,Warum rufen Sie denn jetzt schon an? Ich hätte doch noch etwas schlafen können, wir fahren ja erst um 6 Uhr los." Aber an Schlaf war natürlich nicht mehr zu denken. Ich weckte sofort meine Pflegeeltern: ,,Mama, Papa meine Niere ist da!" Sie konnten es kaum fassen. Niemand hatte mit so einem schnellen Anruf gerechnet.

Mein Pflegevater, mein Bruder und ich machten uns sofort auf den Weg nach Heidelberg. Pünktlich um 8 Uhr treffen wir in der Klink ein, wo man uns bereits erwartete. Auf der Fahrt informierte ich sowohl meine richtige als auch meine Pflegefamilie. Alle fieberten mir.

Dann bagann das Warten.

In der Klinik mussten noch zahlreiche Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Spenderniere wirklich passt. Diese Stunden zogen sich wie eine Ewigkeit. Die Ungewissheit, ob mein Körper die Niere annehmen würde und ob sie überhaupt "anspingt", war für alle kaum auszuhalten.

Erst gegen 20 Uhr kam die erlösende Nachricht: Die Operation könnte beginnen. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, ob alles gut gehen würde. Ich erinnere mich noch genau: Ich sagte zu meinem Vater, „Papa, du bist doch gläubig, oder?“ – „Ja“, antwortete er. Und ich sagte: „Dann wird der da oben das schon richten. Entweder meine eigenen Nieren fangen wieder an zu arbeiten, oder die neue übernimmt.“

Nach einer etwa fünfstündigen Optionen kam endlich die erlösende Nachricht. Auf die alle gewertet hatten: Die Operation verlief ohne Komplikationen. Ich wurde zunächst in den Aufwachraum, dann auf die Intensivstation verlegt.

Für alle Beteiligten war es eine riesige Erleichterung: Die Spenderniere hatte bereits während der Operation ihre Arbeit aufgenommen. Sie begann sofort, meinen Körper zu entgiften und Urin zu produzieren.

Mein neues Leben, dank einer Transplantation und einer Organspende.

Heute 12 Jahre später bin ich unendlich dankbar für dieses zweite Leben, das mir durch die Spenderniere geschenkt wurde. Es ist nicht selbstverständlich, morgens aufzuwachen und sich einfach gut zu fühlen. Jeder Tag erinnert mich daran, wie kostbar das Leben ist. Wie wichtig es ist, dass Menschen bereit sind, mit einer Organspende anderen ein Leben zu schenken.

Ohne dieses Geschenk wäre ich heute nicht mehr hier.

Hast du Fragen? kannst du dich gerne jederzeit gerne an mich wenden. Ich Helfe dir gerne weiter.

Alles Liebe, Jaquline

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